Frauen im internationalen Handel
IPD fördert die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen
Oft unterschätzt nehmen Frauen in Entwicklungs- und Schwellenländern eine zentrale Rolle bei der Versorgung und Einkommenssicherung ihrer Familien ein. Sie arbeiten überwiegend in der Landwirtschaft, der Weiterverarbeitung und im Verkauf. Dennoch haben Frauen kaum Zugang zu Bildung und Karrieremöglichkeiten oder zu Landbesitz und Krediten. Das wirtschaftliche Potenzial der Frauen bleibt also ungenutzt.
Frauen bilden 50 Prozent der Weltbevölkerung. Ihre vollständige Integration in die Wirtschaft zahlt auf ihre soziale Stellung ein und stärkt die Rechte der Frauen. Darüber hinaus fördert eine gleichberechtigte Teilhabe der Frauen das Wirtschaftswachstum in den Ländern und kommt so allen Menschen zugute.
Außenhandelsförderung: Potenzial für Gleichberechtigung
Die nachfrageorientierte Handelsförderung des IPD und die Schaffung von langfristigen Geschäftsbeziehungen fördert die wirtschaftliche Entwicklung in den IPD-Partnerländern. Dies eröffnet auch Frauen mehr Chancen für die gleichberechtigte Teilhabe am wirtschaftlichen Leben. Denn ein erhöhter Exportumsatz ermöglicht es den frauengeführten Unternehmen, ihre Produktion auszubauen, neue Arbeitsplätze zu schaffen, Investitionskapital zu generieren sowie soziale und ökologische Projekte in ihren lokalen Communities zu unterstützen.
Ein wichtiger Fokus des IPD ist es, im Zuge der Unternehmensentwicklung neue Beschäftigungs- sowie Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten für Frauen zu schaffen. Ganz gezielt fördert das IPD Unternehmen, die von Frauen geführt werden.
Der Service des IPD für diese Entrepreneurinnen umfasst:
Networking
Capacity Building
Mentoring-Angebote
Matchmaking mit europäischen Importeuren
Das IPD fördert das Empowerment von Unternehmerinnen, indem es ihre besonderen Bedürfnisse berücksichtigt und ihnen hilft, gegen Vorurteile und Benachteiligungen anzukämpfen.
Als Mitglied des entwicklungspolitischen Netzwerks „Partners in Transformation – Business & Development Network“ unterstützt das IPD die Strategie zur feministischen Entwicklungspolitik des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Im Bereich der Außenhandelsförderung trägt das IPD seinen Teil dazu bei, die wirtschaftliche Teilhabe von Frauen zu fördern.
Frauen stärken: Vielfältige Ansätze mit nachhaltigem Effekt
Community & Networking
Im neu gegründeten Netzwerk „Women in Global Trade“ bringt das IPD Frauen des Export- und Importgeschäfts zusammen. Das IPD schafft eine Plattform für den Austausch auf Augenhöhe.
Frauen aus der ganzen Welt bringen ihre Perspektiven ein und zeigen die Bedeutung von Geschlechtergerechtigkeit auf. Es geht um Networking und darum Erfahrungen mit Herausforderungen im Handel zu diskutieren und Best Practices zur Überwindung frauenspezifischer Barrieren zu teilen. Es entsteht ein Treffpunkt für „Women in Global Trade“, die gemeinsam über Landes- und Sektorengrenzen etwas bewegen wollen.
Netzwerk: Women in Global Trade
Im Rahmen der SIAL in Paris - der weltweit führenden Lebensmittelmesse - fand die offizielle Auftaktveranstaltung des Netzwerks „Women in Global Trade“ statt, zu dem das IPD Unternehmerinnen und weiblichen Fachkräfte im Außenhandel eingeladen hatte.
Ziel des IPD ist es, ein Netzwerk aufzubauen, das die Zusammenarbeit zwischen Frauen im internationalen Handel fördert.
Geplant sind verschiedenste Aktivitäten, die den Dialog und Austausch stärken sollen. Dazu gehören regelmäßige Networking-Events, Schulungen und Fachtreffen, um den Wissenstransfer zu unterstützen und eine starke Gemeinschaft von Business Frauen zu etablieren.
Capacity Building
Das IPD schult die Unternehmen im IPD-Programm zu exportrelevanten Themen, wie Einfuhrbestimmungen, Zertifizierungen, Qualitätsstandards sowie zu sozialen und ökologischen Marktanforderungen, und bereitet die Unternehmen auf Produktpräsentationen und Verhandlungen vor.
Frauengeführte Unternehmen erhalten eine gezielte Unterstützung in den IPD-Workshops. Das Capacity Building-Programm des IPD wird durch einen E-Learning-Kurs erweitert, der alle Unternehmen – frauen- sowie männergeführt – auf die Bedeutung der wirtschaftlichen Teilhabe von Frauen und der Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsplatz und auch darüber hinaus sensibilisiert.
IPD Mentoring-Programm
Ende 2024 startet das IPD mit einem Mentoring-Programm für weibliche Führungskräfte in den IPD-Unternehmen.
Die Mentees können aus fünf Schwerpunktthemen wählen, die das Empowerment von Frauen in der Wirtschaft gezielt unterstützen:
- Karriere & Leadership
- Finanzen & Management
- Marketing & Networking
- Gleichberechtigung & Inklusion
- Work-Life-Balance
Die Frauen werden von erfahrenen Mentorinnen aus Unternehmen gecoacht. Das Mentoring umfasst drei Sitzungen und kann bei Bedarf verlängert werden.
Unsere Ansprechpartnerin für das IPD Mentoring-Programm steht Ihnen gerne für weitere Informationen zur Verfügung:
Multiplikatoren in den Partnerländern
In den Partnerländern arbeitet das IPD eng mit Exportförderorganisationen, so genannten Business Support Organisations (BSO), zusammen und unterstützt sie, ihre Angebote zur Exportförderung weiterzuentwickeln. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist es, Dienstleistungen für frauengeführte Unternehmen auszubauen.
Länderübergreifendes Training
15 BSOs aus acht IPD-Partnerländern nehmen an ersten spezifischen Trainings zum Thema Geschlechtergerechtigkeit in der Exportförderung teil.
Die Mitarbeitenden der BSOs werden für die besonderen Bedürfnisse von frauengeführten Unternehmen sensibilisiert. Sie erhalten Unterstützung, ihr bestehendes Angebot zu überprüfen und Ideen für neue Services zu entwickeln, die den Bedarf der Entrepreneurinnen berücksichtigen.
Das virtuelle Training hat im September begonnen. Es sind individuelle Coachings mit den BSOs vor Ort im Jahr 2025 geplant.
Best Practice Sri Lanka: Trainings für Unternehmerinnen laufen erfolgreich
Das Sri Lanka Export Development Board (EDB) hat mit Unterstützung des IPD ein Schulungsprogramm für frauengeführte Unternehmen entwickelt.
In der Train-the-Trainer-Methode wurden 12 EDB-Business-Coaches vom IPD ausgebildet – 11 davon Frauen. Sie führen die maßgeschneiderten Schulungen durch, deren Lehrpläne gezielt die spezifischen Anforderungen und Exporterfahrungen von Unternehmerinnen berücksichtigen.
Ziel des Programms ist es, den Teilnehmerinnen fundiertes Knowhow zu Marktinformationen, EU-Markttrends, effektive Verkaufstechniken, soziale Verantwortung der Unternehmen (CSR), Anforderungen für den Eintritt in den Exportmarkt und EU-Marktstandards zu vermitteln.
Kooperationen und Synergien nutzen
Ein Erfolgskriterium des IPD sind nachhaltige Kooperationen mit Playern aus Wirtschaft, Handel und Entwicklungszusammenarbeit – in den IPD-Partnerländern und Europa. Das bedeutet, die Stärken der Partner anzuerkennen, Synergien zu nutzen, Doppelstrukturen zu vermeiden, Projekte gemeinsam zu entwickeln und zum Erfolg zu führen.
Das IPD wird sich für die Themen der wirtschaftlichen Teilhabe von Frauen und der Geschlechtergerechtigkeit am Arbeitsplatz in den bestehenden Kooperationen engagieren.
Neue Partnerschaften für mehr Unterstützung von Unternehmerinnen
Mit dem Verband deutscher Unternehmerinnen (VdU) und dem Netzwerk Women in Business (WiB) tauscht sich das IPD eng aus, um frauengeführte Unternehmen und Entrepreneurinnen optimal zu unterstützen.
Sowohl beim Mentoring- als auch beim Capacity Building-Programm werden die beiden Partner ihre Expertise einbringen. Zudem wird es zukünftig eine stärkere Verzahnung zwischen dem Programm für Exporteurinnen des WiB und dem IPD-Programm geben.
Interview
„Entrepreneurinnen sind Vorbilder für Selbstbestimmung und Teilhabe“
Tabea Mack, Teamleiterin der Abteilung Sourcing und Märkte beim IPD in Bonn, erläutert das Engagement des IPD zur Frauenförderung und erklärt, wie die nachfrageorientierte Handelsförderung auch Frauen mehr Chancen für die gleichberechtigte Teilhabe am wirtschaftlichen Leben eröffnen kann.